Deutschlands Innovationskraft

Deutschland verdankt seinen Status als multipler Exportweltmeister vor allem seiner traditionellen Innovationskraft und seiner Beharrlichkeit, mit der viele Produkte und Verfahren kontinuierlich verbessert werden – Schritt für Schritt, Detail für Detail in hoher Qualität. Dabei sind es oft inhabergeführte kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die hohe Innovativität mit großer sozialen Verantwortung kombinieren. Nach Angaben des ZEW Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung zeichnet sich 2019, also bereits vor der Corona-Krise, allerdings der Trend ab, dass diese Unternehmen ihre Innovationsausgaben im Gegensatz zu Konzernen (plus 2,5 Prozent) kaum gesteigert haben (plus 0,4 Prozent). Das Münchner Ifo-Institut ermittelte, dass der Anteil der Ausgaben für Forschung am Umsatz in 2020 dann sogar auf 3,2 Prozent gesunken ist – das sind 0,3 Prozentpunkte weniger als im Schnitt der Jahre 2016 bis 2019. Ähnliches ermittelte der Industrieverband BDI, der im Sommer 2020 warnte, dass 38 Prozent der Unternehmen ihre FuE-Ausgaben reduziert oder sogar gestoppt hätten.

Gerade für Mitteständische Unternehmen ist es in einer solchen Situation der Komplexität und Ungewissheit neben der operativen Hektik sehr wichtig, einen Schritt zurücktreten und in Ruhe zu analysieren, wie man die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens sicherstellen kann. Neben den nötigen Aktivitäten in Richtung auf eine agile und digitale Unternehmenskultur sind es gerade innovative Geschäftsmodelle, Produkte und Dienstleistungen, die in Post-Corona Märkten benötigt werden und in die die Unternehmen jetzt investieren müssten. Genau hier setzt das Förderprogramm ZIM an.

Das Förderprogramm ZIM

Das ist ein bundesweites Förderprogramm für KMU, das technologie- und branchenübergreifend offen ist. ZIM soll die Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit mittelständischer Unternehmen stärken. Diese und mit ihnen kooperierende Forschungseinrichtungen erhalten Zuschüsse für anspruchsvolle Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, die zu neuen Produkten, technischen Dienstleistungen oder verbesserten Produktionsverfahren führen. Damit eignet sich das ZIM-Programm perfekt dafür, das wirtschaftliche Risiko von technologischen Entwicklungen zu reduzieren, indem dort nicht zurückzuzahlende Zuschüsse zu Projekten gewährt werden, die einen hohen Innovationsgrad aber eben auch ein hohes technologisches Risiko besitzen.

Verfasser: Matthias Brucke, Gründer & Inhaber von embeteco GmbH & Ko. KG. Herr Brucke ist Unternehmer, Netzwerker und Digitalpionier. In der Forschung ist er in verschiedenen Führungspositionen aktiv gewesen. Durch seine langjährige Erfahrung hat er ein tiefes Verständnis von Innovationsmethoden und Technologien und schafft es zusätzlich bereichsübergreifend kluge Menschen und Ideen zu vernetzten.