Zusammenfassung

Die neue Technologie der Universität Göttingen ermöglicht die Überprüfung der Nutzerfreundlichkeit von technischen Geräten, indem virtuelle Prototypen in Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) angewendet werden. Dadurch kann im Gegensatz zu realen Prototypen die Gebrauchstauglichkeit und Nutzererfahrung eines Entwurfs kostensparend, mit vielen Probanden und automatisiert evaluiert werden.

VR-Brille zeigt wie die Technologie funktioniert

Problemstellung

Bei der Produktentwicklung muss sichergestellt werden, dass die finalen Produkte eine hohe Gebrauchstauglichkeit und gute Nutzererfahrung aufweisen. Dafür wird bereits während des Entwurfs die Gebrauchstauglichkeit bewertet, indem zukünftige Nutzende gebeten werden gerätespezifische Aufgaben zu erledigen. Da für solche Tests eine weitestgehend realistische Nutzererfahrung wichtig ist, wird hierbei oft mit kostenintensiven Prototypen gearbeitet. Dies führt dazu, dass derartige Evaluationen nur selten oder gar nicht durchgeführt werden.

Lösungsansatz & Vorteile

Durch die aktuelle Entwicklung im Bereich AR und VR ist es möglich, die Prototypen von technischen Geräten virtuell darzustellen und deren Verhalten und Reaktionen auf Nutzereingaben zu simulieren. Durch die universell anwendbare Technik kann dabei ein hohes Maß an Realismus für die Nutzenden erreicht werden. Da die äußere Form der technischen Geräte meist in Form von CAD-Modellen am Computer existiert, ist deren Überführung in die digitale Welt mit wenig Aufwand möglich. Ergänzend müssen dann die geplanten Funktionalitäten simuliert und entsprechend programmiert werden. Hier kann die tatsächlich in Entwicklung befindliche Software des technischen Geräts unter Verwendung simulierter Hardware Einsatz finden. Anschließend können Probanden mit den virtuellen Prototypen interagieren.

Die Vorteile dieser Technologie bestehen aus geringeren Kosten für die Bewertung des aktuellen Entwicklungsfortschritts. Daraus entstehen häufigere Iterationen und damit mögliche Verbesserungen der Schnittstelle. Ein weiterer Vorteil ist die erhöhte Chance, dass das Produkt erfolgreich angenommen wird, da diese Technologie es ermöglicht die Kundenanforderungen frühzeitig bei der Produktentwicklung zu berücksichtigen.

Die Anwendungsmöglichkeiten liegen bei der Bewertung der Schnittstellen von Produktionsstrecken und Industriemaschinen, der Dokumentation und Einstufung der Gästeführung in Gebäuden und öffentlichen Räumen, der automatisierten Usability-Evaluation von z.B. Webseiten, Desktopsoftware und Smartphone-Apps, der Optimierung von Produktionsabläufen in hochautomatisierten Fertigungsprozessen, der Planung chemischer Großanlagen sowie der Simulation und Bewertung von Transportvorgängen.

Kontakt

Entwicklung von: Universität Göttingen– Institut für Informatik

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