Wenn Unternehmen und Forschungseinrichtungen miteinander kooperieren, um neue Produkte und Verfahren zu entwickeln, entstehen Kosten. In vielen Fällen können diese Ausgaben für die Beteiligten mit Fördermitteln erheblich gesenkt werden. Je nach Vorhaben können die Aufwendungen der Forschungseinrichtungen durch eine Förderung vollständig übernommen werden. Auch Unternehmen erhalten in vielen Fällen Zuschüsse in einer Größenordnung zwischen 25 % und 50 % der Projektkosten.

An welchem Punkt der Kooperation werden Fördermittel relevant?

Wann sollten Sie sich mit einer Förderung Ihres Projekts befassen? Grundsätzlich hängt das von dem Stellenwert ab, den die Fördergelder in Ihrem gesamten Finanzierungskonzept einnehmen. Wenn Ihr Projekt mit den öffentlichen Zuschüssen steht oder fällt, ist es logischerweise ratsam, sich von Beginn an mit einer Förderung zu befassen. Verfügen Sie aber über die finanziellen Kapazitäten, um das Vorhaben im Notfall auch ohne finanzielle Unterstützung durchzuführen, kann die Suche nach Fördermitteln auch später erfolgen. In jedem Fall darf sich die Zielformulierung Ihres Kooperationsprojekts aber nicht zu stark nach Förderprogrammen richten, sondern sollte diesen vorausgehen. Ansonsten kann es passieren, dass Ihre Kooperation Stück für Stück von ihrem ursprünglichen Forschungsgegenstand abweicht und Sie schließlich nicht Ihr eigentliches Kooperationsziel erreichen.

Unterstützung bei der Antragstellung und Projektdurchführung

In vielen Fällen finden geeignete Fördermittelberater aber Wege, um beides gleichzeitig zu gewährleisten: eine erfolgreiche Antragstellung sowie die Verfolgung Ihres ursprünglichen Forschungsziels. Darüber hinaus ist die deutsche Förderlandschaft sehr unübersichtlich und der Aufwand im Zusammenhang mit einem Förderantrag und den mit einem Förderprojekt verbundenen Pflichten nicht zu unterschätzen. Fördermittelberater erledigen in diesem Zusammenhang nicht nur die Antragstellung, sondern unterstützen auch bei der Abrechnung der Fördermittel, der Erstellung von Fortschrittsberichten und können im Konfliktfall vermitteln. Was Unternehmen häufig nicht wissen: Viele Beratungsunternehmen, wie z.B. VALUEversitas, rechnen ihre Dienste ganz oder zu einem großen Teil erfolgsbasiert ab. Der Berater kostet erst dann Geld, wenn auch wirklich Fördermittel fließen.

Oftmals bieten auch die Forschungseinrichtung an, die Antragstellung zu übernehmen. Sie sind in der Regel sehr erfahrene Antragsteller und kennen die Förderlandschaft. In diesem Fall sollten Sie sich als Unternehmen jedoch darüber im Klaren sein, dass Sie während des Projektes trotzdem gewisse formale Arbeiten erledigen müssen, für die qualifizierte Mitarbeiter entsprechende zeitliche Kapazitäten bereithalten müssen. Auch hier bietet es sich an, auf die Leistungen eines Fördermittelberaters zurückzugreifen. Denn werden im Abrechnungsfall Fehler gemacht oder die im Förderbescheid sowie in den Richtlinien dargelegten Auflagen nicht erfüllt, kann das drastische Konsequenzen haben.

In welchen Fällen stehen die Chancen für eine Förderung gut?

Diese Frage kann pauschal nicht beantwortet werden, da regelmäßig neue Förderprogramme veröffentlicht werden. Es gibt aber einige Indikatoren, die dafürsprechen, dass wahrscheinlich eine Fördermöglichkeit vorhanden ist. Abhängig von der Größe und Anzahl der beteiligten Unternehmen existieren unterschiedliche Kriterien für die Förderfähigkeit eines Projekts:

Forschungseinrichtung & KMU

Besteht das Konsortium aus einer Forschungseinrichtung und einem KMU (< 250 Mitarbeiter und/oder < 50 Mio. € Jahresumsatz), stehen die Chancen für eine Förderung im Allgemeinen sehr gut. Besonders bei der Entwicklung eines neuen Produkts oder eines technischen Verfahrens (umso innovativer, umso besser!) können Sie mit Zuschüssen rechnen. Vor allem das Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) ist in diesem Zusammenhang zu nennen und bietet vielfältige Fördermöglichkeiten für Kooperationsprojekte zwischen technologieorientierten Unternehmen und Forschungseinrichtungen.

Forschungseinrichtung & Unternehmen

Gelten die beteiligten Unternehmen nicht mehr als KMU, ändern sich die Voraussetzungen für eine Förderung. Gute Chancen für eine Förderung bestehen aber weiterhin bei der Lösung einer Forschungs- und Entwicklungsaufgabe, die eines der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) verfolgt. Dabei stehen vor allem Themen im Zusammenhang mit Energieeffizienz, CO2-Reduktion und Ressourcenschonung im Vordergrund.

Forschungseinrichtung & mehrere Unternehmen

Setzt sich das Konsortium aus einer Forschungseinrichtung und mehreren Unternehmen zusammen, ergeben sich besonders bei der Bearbeitung einer noch nicht vollständig umrissenen Fragestellung Fördermöglichkeiten. Grundsätzlich gilt, dass in der Regel eines hohes Risiko mit dem geplanten FuE-Vorhaben verbunden sein muss und der Stand von Wissenschaft und Technik erweitert werden sollte. Ob das der Fall ist, können die Forschungseinrichtungen meist gut einschätzen. Auch bei Kooperationsnetzwerken ist das ZIM eine der zentralen Anlaufstellen für die Beantragung von Fördermitteln, mindestens eines der beteiligten Unternehmen die KMU-Kriterien erfüllt.

Was jedoch in jedem Fall funktioniert, ist sich einen Teil der Personalkosten eines FuE-Projektes über die sogenannte Forschungszulage fördern zu lassen. Hier können eigene Personalkosten sowie Kosten für vergebene Forschungsaufträge bezuschusst werden. In unserer Fördermittelübersicht haben wir für Sie die zentralen Förderporgramme Deutschlands aufgeschlüsselt:

Die Beantragung von Fördermitteln sowie die anschließende Projektdokumentation sind nicht die einzigen Bereiche, in denen rechtliche Formalien eingehalten werden müssen. Erfahren Sie im dritten Teil der EDECY Kooperationsroadmap alles, was Sie zum Thema Vertragsschluss wissen müssen!